Zur Ruhe kommen...

Veröffentlicht am 25. April 2024 um 05:49

So langsam habe ich die Eindrücke von letzter Woche verarbeitet und bin wieder im Alltag angekommen. Was vermutlich daran liegt, dass ich in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht habe. Und meine Gedanken und Gefühle sortiert habe. Zumindest weitestgehend und im Rahmen meiner doch recht beschränkten Möglichkeiten. Denn leider kann man nicht immer alles in geordnete Bahnen bringen. Gefühle schon gar nicht. Und ich habe viele davon - manchmal vielleicht sogar zu viele. Und passend dazu habe ich eine schöne Geschichte gefunden,  die ich mit euch teilen möchte:

In sich ruhen

Vor etlichen Jahren mussten die Frauen eines Dorfes täglich zu einem weit entfernten Brunnen gehen, um Wasser zu holen. Eine junge Mutter beobachtete dabei immer wieder eine ältere Frau. Jedes Mal, wenn diese an den Brunnen kam, setzte sie sich erst einmal lächelnd unter einen schattenspendenden Baum, machte Rast und meditierte dabei.

Als sich die Frau eines Tages gerade von ihrer Mediation erhoben hatte und an den Brunnen ging, um Wasser zu schöpfen, sprach die Jüngere sie an: „Verzeih mir meine Frage, doch schon oft habe ich dich wahrgenommen. Du strahlst eine unglaubliche Zufriedenheit aus und scheinst vollkommen in dir zu ruhen. Sag mir doch bitte: Wie nur gelingt dir das?“

Die Angesprochene ging zu ihr an den Brunnen, aus dem sie gerade Wasser geschöpft hatte. Sie fragte: „Schau in das Wasser und sag mir, was du siehst.“ Die junge Frau meinte, dass sie gar nichts sehe.

Nach einer Weile wurde sie nochmals aufgefordert, in den Brunnen zu schauen, da meinte die Frau:

„Jetzt sehe ich mein Spiegelbild.“

Nach einer weiteren Weile sollte sie sagen, was sie nun erkennen würde. Da war die junge Frau erstaunt, denn nun, da das Wasser ruhig war, erkannte sie den Grund des Brunnens.

Da erklärte die Ältere: „In deinem Tun bist du aufgewühlt, wie das Wasser, aus dem du geschöpft hast und du hast keinen klaren Blick. Du musst dir Pausen gönnen, um dich selbst zu erkennen. In der Stille der Meditation, wenn du lange genug wartest, siehst du den Grund aller Dinge.“

Diese Geschichte stammt aus dem Buch "Sonnenseiten des Lebens" von Gisela Rieger und ich halte sie für sehr passend. Denn die Aussage ist klar: Wenn man zur Ruhe kommt, gelangt man zum Grund der Dinge und damit zur Erkenntnis. In der Hektik des Alltags fehlt es oft daran und das verhindert das Erkennen und auch Annehmen. Das Bild von der älteren Frau, die lächelnd unter dem Baum sitzt, während andere hektisch hin und herlaufen versinnbildlicht für mich den Begriff des Innehaltens. 

Ich selbst habe mich beim Lesen der Geschichte dabei ertappt, wie ich „hektisch zum Brunnen renne“. Und die ältere Frau, die lächelnd im Schatten sitzt dafür bewundert – vielleicht sogar auch ein wenig beneidet. Denn ich arbeite bereits seit längerer Zeit daran, häufiger mal innezuhalten und ganz in Ruheauf den Grund zu schauen, bevor ich bewerte oder reagiere. Wenn ich an die ältere Frau denke, sehe ich meine verstorbene Großmutter, wie sie lächelnd auf ihrer Bank sitzt und einfach nur „vor sich hinschaut“ – gelassen und in sich ruhend nach einem langen und erfüllten Leben.

So möchte ich später auch einmal dasitzen und auf ein erfülltes Leben zurückschauen – mit einem Lächeln im Gesicht. Und der Erkenntnis, dass alles war, wie es sein sollte. Mein Garten ist auf jeden Fall ein guter Ort dafür, um daran zu arbeiten. Und ich arbeite täglich daran, zur Ruhe zu kommen. Und in mir selbst Ruhe und Glück zu finden. 

Und das wünsche ich euch auch von Herzen ❤️ 

Zu meinem Mittwoch gibt es nicht sehr viel zu erzählen. Leider keine Neuigkeiten von Eddy und Luna ist auch noch nicht wieder gesund. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und hoffe weiter, dass alles gut wird 🍀

Ein positives Highlight möchte ich euch aber auch nicht verschweigen. Ich hatte gestern Besuch von Zlatka  - der Inhaberin der "Tierischen Gartenwelt". Und sie hat nicht nur den Rest meiner Lieferung vorbeigebracht, sondern auch noch ein Geschenk für Olga 🥰Da sie ja so gerne badet, aber aufgrund ihres Körperumfangs nicht in die kleine Vogeltränke passt...hat sie eine eigene bekommen 😍Was mich mindestens so sehr gefreut hat, wie Olga 💚

Und jetzt freue ich mich darüber, dass es heute Nacht wohl keinen Frost gab und ausnahmsweise mal nicht regnet...trinke ganz entspannt meinen Morgenkaffee und fahre dann ins Büro. Wo heute etwas Besonderes ansteht. Ich wünsche euch einen schönen Tag und vielleicht... nehmt ihr euch ja auch ein Beispiel an der alten Frau 😉Bis morgen ❤️

 

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