Gestern hat Amerika gewählt und ich komme nicht umhin, heute mit euch über "Alte weiße Männer" zu reden. Eine Redewendung, die mir in den letzten Wochen häufiger begegnet ist. Und deren Spezies mir bereits das ein oder andere graue Haar beschert hat... denn es gibt sie (leider) überall und sie regieren nach wie vor unsere Welt. Doch wer sind eigentlich diese "alten weißen Männer" und was "zeichnet sie aus"?
Die Antwort ist gar nicht so einfach, denn es ist recht komplex... Trotzdem versuche ich es und sage vorab: es hat grundätzlich nichts damit zu tun, ein nicht mehr ganz so junger Mann mit weißer Hautfarbe zu sein (denn das alleine ist nichts, über dss man reden müsste). Vielmehr geht es um Grundeinstellungen, Verhalten und Haltung. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich hier niemand angesprochen fühlen muss 😉
Der Begriff stammt aus den USA und wird seit den 90er Jahren verwendetet. Man versteht darunter weiße Männer, die in einer Zeit aufgewachsen sind, in der sie aufgrund ihres Weiß- und Mann-Seins gesellschaftliche Privilegien genossen haben - und genießen. Männer, die diese Privilegien und die Diskriminierung von z. B. Frauen und People of Color aber verleugnen und somit die Gleichberechtigung aller Menschen behindern.
“Alter weißer Mann” wird gerne als Synonym für jemanden genutzt, der seine ausgeprägten Privilegien nicht zu schätzen weiß - sich ihrer vielleicht nicht einmal bewusst ist - und der eine konservative Haltung hat... für Veränderung wenig aufgeschlossen ist und findet, dass ihm eigentlich alles in dieser Welt zusteht – schließlich ist er deren Mittelpunkt.
Ich würde es gerne mit "Klassische Macht-Menschen mit Starallüren und Macho-Gen von vorgestern" zusammenfassen. Und ausdrücklich betonen, dass natürlich nicht immer alle Eigenschafte und Attribute gleichzeitig vorkommen müssen, um das "Prädikat" zu erhalten und natürlich auch Abwandlungen möglich sind...
Und ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass die Zeit von und für alte weiße Männer meiner bescheidenen Meinung nach definitiv abgelaufen ist. Dafür könnte ich unzählige Gründe und Argumente nennen, das würde aber den Rahmen sprengen. Deshalb lasse ich das jetzt einfach mal so stehen und frage mich - und euch: Wie werden wir sie los (natürlich im übertragenen Sinne)? Und was können wir dagegen tun, dass sie nach wie vor die Regeln machen?
Nun... ganz sicher nicht, indem wir sie wählen (das Wort hat übrigens etwas mit Wahl zu tun und bedeutet, dass man sie hat)... dazu möchte ich aus Gründen gar nicht mehr sagen. Und arbeite parallel intensiv daran, mich nicht aufzuregen (was nur bedingt gelingt)... okay vielleicht muss ich doch was sagen: Jede/r bekommt den Präsidenten, den sie/er verdient. Dumm nur, dass die Welt ihn weder verdient, noch gebraucht hätte...
Aber kommen wir zurück zu den "alten weißen Männern" im Allgemeinen... Mein Gefühl ist, dass es weniger werden und auch, dass sie leiser werden (Ausnahmen gibt es immer). Gaaaanz langsam, aber immerhin. Unsere Gesellschaft hat sich verändert, ist bunter, vielfältiger, toleranter geworden und es gibt jede Menge Powerfrauen, die sich nicht länger klein halten lassen. Das finde ich toll und hoffe sehr, dass wir es schaffen, genau da weiterzumachen... Denn steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein 😉
A propos Stein... nach meinem Spätdienst gestern habe ich geschlafen, wie ein Stein und könnte locker noch weitermachen. Aber lch gehe lieber ein paar Schritte sammeln und muss ein bisschen was erledigen. Aber natürlich nach meinem Mittwochsmotto 😉 Ich wünsche euch einen schönen Tag 💜 Bis morgen.
PS: Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, euch mit "Alten weißen Männern" zu beschäftigen... es gibt einen aktuellen Film dazu : "Alter weißer Mann" mit Jan-Josef Liefers😉
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