
Guten Morgen liebe Leserinnen und liebe Leser 🩷 Da es zu meinem Montag nicht viel zu erzählen gibt... widme ich meine heutigen Zeilen einem Thema, das mich persönlich betrifft und das mir auch in Coaching und in Gesprächen mit Freundinnen immer mal wieder begegnet. Die Aussage: "Du bist zu viel."
Oder Abwandlungen davon... "Du stellst zu viele Fragen."... "Du erwartest zu viel."... Kennt ihr das? Und habt ihr euch schon mal gefragt, was das bedeutet? An euch gezweifelt? Nun ich habe gezweifelt - an mir. Halte diese Aussagen aber mittlerweile für ein Kompliment und verrate euch auch gerne, warum 🙂
"Zu viel sein" - Was bedeutet das? Nun, ich habe mir dazu Gedanken gemacht und über einen längeren Zeitraum beobachtet, wann bzw. in welchen Situationen es zu dieser (oder einer ähnlichen) Aussage gekommen ist. Hier meine Erkenntnisse:
"Zu viel sein" heißt:
- ... Antworten finden zu wollen
- ... sich nicht mit oberflächlichen Phrasen abspeisen zu lassen
- ... tiefer gehen zu wollen
- ... auch mal unbequeme Fragen zu stellen
- ... zu sagen, was man denkt
- ... zu zeigen, was man fühlt
- ... anzusprechen, wenn einen etwas stört
- ....sich nicht zufriedenzugeben mit einem „aber das haben wir schon immer so gemacht.“
- .... dass der Mensch, dem du gerade „zu viel“ bist, selbst (von dir) überfordert ist.
"Du fragst zu viel" bedeutet (nach meiner Übersetzung) häufig :
Deine Fragen führen dazu, dass ich mich oder mein Verhalten hinterfragen muss - und das will ich eigentlich nicht. Außerdem ist es leichter, dir die Schuld zu geben als mir einzugestehen, dass ich die Antwort nicht kenne (und auch nicht suchen möchte).
"Du erwartest zu viel" hat (je nach Situation und Person) mehrere Übersetzungen:
Variante 1: in meiner Welt ist das, was du erwartest zu viel. In meiner Welt, erwartet man die Dinge, die du erwartest nicht. Und wenn das für mich in meiner Welt so ist, dann muss das auch für dich in deiner so sein.
Variante 2: Deine Erwartungen strengen mich an, weil ich das Gefühl habe, sie nicht erfüllen zu können. (Und das löst in mir das Gefühl aus nicht genug zu sein.)
Variante 3: Ich selbst erwarte nicht so viel wie du. Ich gebe mich mit weniger zufrieden. Deine höheren Erwartungen spiegeln mir, dass man mehr erwarten darf. Das stört mich, weil ich versuche mich mit weniger zufrieden zu geben und merke, dass es mich eigentlich nicht zufrieden macht.
So, das war sicher keine abschließende Aufzählung und wie immer sind all das natürlich nur meine persönlichen Gedanken. Und ich kann mich natürlich auch irren. Allerdings könnte es auch genau so sein. Und vielleicht helfen euch meine Gedanken ja weiter. Ich habe auf jeden Fall entschieden, dass "Du bist zu viel" mehr über denjenigen aussagt, der die Aussage trifft, als über den, dem sie gilt. Und betrachte sie aus guten Gründen als Kompliment.
"Ein Kompliment ist Sonnenschein mit Worten. "
Und in diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Dienstag mit viel SSonnenschein auch wenn es regnet ☀️ Bis morgen 🩷
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