"Es ist nicht der Berg, den wir bezwingen - wir bezwingen uns selbst." (Edmund Hillary)
Ein Zitat, das ich gestern am eigenen Leib gespürt habe. Und das sogar ohne einen einzigen Berg. Zumindest keinen "echten". Meine Berge bestanden aus "DEM Schuppen" (der gleich nach "DEM Schacht" kommt), einem Vertikutierer (den ich in 5,5 Jahren noch nie benutzt habe) und einem See (den fleißige Bauarbeiter in den letzten Wochen extra für mich gebaut haben).
Wegen meines Spätdienstes hatte ich morgens ein bisschen Zeit... und als ich meinen Morgenkaffee in Gesellschaft von Olga trank, fiel mir der Vertikutierer wieder ein, der in der hintersten Ecke des Schuppens seit Jahren auf seinen Einsatz wartet... und das Gespräch, das ich am Sonntag mit meinem Papa geführt hatte. Der überlegte nämlich, sich einen Vertikutierer zu kaufen - weshalb ich ihm meinen schenken wollte. Denn bei mir hat er es nicht wirklich gut und nimmt zusätzlich Platz weg (den ich nicht habe).
Und wenn ihr das Foto anschaut, glaubt ihr mir das bestimmt auch. Allerdings glaubt ihr dann vermutlich zusätzlich, dass ich ein Messie wäre. Und ich versichere euch, dass das nicht stimmt. Aber... in dem Schuppen wohnen... Spinnen. Und dummerweise gibt's nicht viel Licht, eine niedrige Decke und jede Menge Balken, Ecken und... Spinnweben. Mit denen möchte ich definitiv nicht in Berührung kommen. Weshalb ich mir angewöhnt habe... nicht in den Schuppen zu gehen. Sondern alles hinaus zu ziehen oder eben... hinein zu werfen. Heißt : was ich von der Tür aus erreiche, wird genutzt... was nicht... nicht 🤣
Das alleine ist allerdings nicht der Grund, weshalb ich nicht vertikutiere. Darauf habe ich schlicht und ergreifend keine Lust. Und so... habe ich mich gestern todesmutig vermummt... all meinen Mut zusammen genommen... ein Liedchen gesummt und bin... aus reiner Liebe zu meinem Papa... IN den Schuppen gegangen - um den Vertikutierer in die Freiheit zu entlassen.
Danach habe ich erstmal tief durchgeatmet, die Aussicht genossen (im übertragenen Sinne) und... den Vertikutieren sauber gemacht und fotografiert. Um dann festzustellen, dass es leider nicht das ist, was mein Papa braucht. Und jetzt habe ich den Salat. Jetzt, wo er schonmal da ist... und mich so lieb anlächelt... wird es wohl demnächst passieren... ich könnte es mir zumindest ernsthaft vorstellen und bin entsetzt von mir selbst... Danke Papa 🤣
Nach meinem Highlight am Morgen bin ich dann losgegangen, um ein paar Schritte zu sammeln. Und wurde dabei heftig boykottiert. Von einem neu angelegten See nebst Kanal, der exakt über meiner Route verläuft... was definitiv kein idealer Zustand ist. Aber... nicht zu ändern-zumindest nicht von mir. Weshalb ich wieder zurück gegangen und ins Büro gefahren bin. Wo es zum Glück keine Berge gab.
Und jetzt... gibt's noch einen schnellen Kaffee und dann... Schritte ohne See. Ich wünsche euch einen schönen Tag 💜
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