Nachdenken macht (nicht immer) glücklich

Veröffentlicht am 5. Februar 2024 um 05:38

Heute verrate ich euch einen meiner Tricks zum Glücklichsein. Oder zumindest zum weniger oder seltener Unglücklichsein.  Und ich weiß leider nicht, ob es ein guter oder schlechter Trick ist. Auf jeden Fall ist es aber einer, der meistens funktioniert... Der Trick lautet: Verdrängung negativer Gedanken durch positive Gedanken. Oder - wenn man es schlicht formulieren möchte: Verdrängung. Und bevor ihr jetzt vielleicht sagt, dass Verdrängung unmöglich gut sein kann, erzähle ich euch von einem aktuellen Beispiel. Und natürlich von meinem Sonntag. 

Wobei es von meinem Sonntag gar nicht soooo viel zu erzählen gibt. Was aber absolut in meinem Sinne war. Nach meinem Morgenkaffee im Garten und einem kurzen Spaziergang im Regen habe ich mich auf meine Familientour begeben und hatte einen gemütlichen Tag mit fast all meinen Lieben. Und zwischendurch hatte ich jede Menge Zeit mit mir und zum Nachdenken. Dabei ist mir das Gespräch in den Sinn gekommen, das ich am Samstag während des Spaziergangs mit meiner kleinen Nichte geführt hatte.

Sie musste plötzlich an ihr Meerschweinchen denken, das vor ein paar Monaten gestorben ist und war sehr traurig. Und während sie davon erzählte, wurde sie immer trauriger...ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie umarmte mich. Sie tat mir furchtbar leid und ich wusste ziemlich genau, wie es ihr geht. Denn es gibt mittlerweile leider einige Menschen und auch Tiere, die ich schrecklich vermisse... und manchmal...wenn ich an sie denke und genau weiß, wie traurig mich das gleich machen wird... denke ich ganz schnell an etwas Anderes. Verdränge die Erinnerung und die Traurigkeit und mache einfach weiter. Manchmal...bin ich einfach nicht bereit zum Traurigsein. Manchmal bin ich ein bisschen, wie Pippi Langstrumpf und male mir die Welt, wie sie mir gefällt. 

Und als ich meine kleine Nichte im Arm hielt, habe ich ihr das gesagt. Dass es manchmal hilft, an etwas Anderes zu denken. An etwas Schönes, das mich zum Lächeln bringt  - weil ich gerade einfach nicht die Kraft habe zum Traurigsein. Ich weiß nicht, ob das ein guter Rat war und ob er ihr geholfen hat. Aber wir haben uns danach ausgemalt, wie ihr Meerschweinchen oben im Himmel mit all denen spielt und kuschelt, die leider nicht mehr bei uns sind. Da konnte sie wieder ein bisschen lächeln...Und ich habe mir von Herzen gewünscht, dass es so ist. Weil das ein sehr schöner und tröstlicher Gedanke ist. 

Aber gestern war ein Tag, an dem das mit dem Verdrängen nicht richtig klappen wollte. An dem ich über viele Dinge nachdenken musste und auch wollte. Weil das manchmal auch sein muss. Und eben auch heilsam sein kann. Weil man sich dann wieder einer wichtigen Tatsache bewusst wird: Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.

Und das ist dann wohl auch der wahre Weg zum echten Glück ohne Verdrängung... man sollte möglichst immer versuchen, sein Glück nicht von anderen Menschen oder Dingen abhängig zu machen. Das ist leichter gesagt, als getan (da spreche ich aus jahrelanger leidvoller Erfahrung)... aber es ist möglich und gelingt mir immer öfter. Und man braucht ja bekanntlich Übung, um zu wachsen. Und wächst mit seinen Aufgaben.

Und ich arbeite fleißig an meinen Aufgaben - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Und jetzt Schluss mit den trüben Gedanken und ran an den Speck äh die neue Woche. Der Montag lässt sich nämlich leider nicht verdrängen. Also versuche ich einfach jetzt schon, ihn zu mögen. Vielleicht klappt es ja...und morgen erzähle ich euch von meinem Plan, dem Winterspeck an den Kragen zu gehen und weiß selbst noch nicht, ob ich den Plan gut finde...wir werden sehen...Habt einen schönen Tag und lasst euch nicht ärgern. Bis morgen 🩷

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