
"Ich verstehe dich absolut und ich sehe es anders." Ein weiterer Satz aus dem Buch "50 Sätze, die das Leben leichter machen", der es mir angetan hat. Weil ich ihn kommunikativ und psychologisch wertvoll finde. Er beschreibt vermutlich ziemlich genau das, was "meine" geliebte Vera F. Birkenbihl als "zweinigen" bezeichnet hat: wir einigen uns darauf, dass wir uns in dem Punkt nicht einig werden.
Besonders wichtig dabei ist das kleine Wörtchen "und". Es verdeutlicht die friedliche Haltung hinter dem Satz und kann damit (auch das ist wichtig) zu unserem persönlichen Glück beitragen. Warum? Weil es Streit vermeidet und nicht nur nach außen, sondern vor allem nach innen Frieden stiften kann. Falls euch das gerade zu abstrakt ist, mache ich gerne ein Beispiel aus dem Kleingarten...
Ihr wisst bereits, dass ich alle Tiere (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) liebe. Und dass ich deshalb grundsätzlich davon Abstand nehme, sie zu töten. Im Gegenteil: ich setze Schnecken auf die Seite, wenn sie auf dem Weg liegen, drehe Käfer um, wenn sie auf dem Rücken liegen... ich füttere Vögel und eben auch Tauben... nutze kein Gift, dünge und spritze nicht mit Chemie, vertreibe Wühlmäuse mit klappernden Flaschen (oder auch nicht) und bin auch sonst ziemlich sozial und tolerant unterwegs. Das ist mein Weg und ich halte den für den richtigen Weg.
Doch es gibt natürlich auch andere Wege. Es gibt Gärtner, die sämtlichen Tieren äußerst skeptisch gegenüber stehen, für jede vermeintliche "Plage" das passende Gift bereit halten, diverse Fallen besitzen und diese bei Bedarf auch einsetzen. Menschen, die Schnecken und Froschschenkel als Delikatesse betrachten und viel Geld dafür bezahlen, sie essen zu dürfen... Menschen, die mit Genuss Insekten zertreten, Fliegenfänger aufhängen und Köder auslegen. Kurzum: Dinge tun, die für mich unvorstellbar sind. Und meiner Meinung nach auch falsch.
Aber wer entscheidet am Ende, was richtig und was falsch ist? Und was würde es bringen, sich bei dem Thema zu streiten, wo Welten zwischen beiden Meinungen liegen? Würde es einen Unterschied machen? Könnten Argumente überhaupt überzeugen? Ich denke nicht. Und deshalb hilft hier die "Zweinigung" - die Akzeptanz der jeweiligen Meinung und der Tatsache, dass eine Einigung nicht möglich und auch nicht nötig ist.
Und irgendwie geht dieser Satz auch ein bisschen in "Wer mich ärgert, bestimme immern och ich" über und vermeidet die Anwendung von "Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck vermittelt habe, dass Sie so mit mir reden können." 🙂 Hatte ich schon erwähnt, dass ich das Buch toll finde?🤣
Meinen Donnerstag dagegen fand ich äußerst unspektakulär. Müde... kein Garten... Büro... spontaner Frisörbesuch... immernoch müde... kein Garten... Couch... Bett... fertig 🤣 Jetzt immernoch müde und keine Zeit für den Garten. Aber das hole ich heute Nachmittag nach. Und morgen startet ein Großprojekt im Garten, das ich gemeinsam mit meinem Papa angehen werde 😍
Ich wünsche euch einen schönen Freitag und einen guten Start ins Wochenende ☀️
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