“Der Geist ist wie ein Garten: Was du säst, erntest du im Leben.” (Chinesisches Sprichwort). Oder, um es mit den Worten einer lieben Kollegin zu sagen: "Das ist alles nur in deinem Kopf." Ein Gedanke, der mich gestern nicht mehr losgelassen hat. Weil ich davon überzeugt bin, dass unser Kopf manchmal mehr Hindernisse und Probleme sieht, als die Realität bereit hält. Deshalb sage ich mir ganz oft: "Glaube nicht alles, was du denkst...". Das wäre in meinem Fall auch schwierig. Denn ich denke definitiv viel zu viel. Und verschaffe mir dadurch nicht nur Vorteile...
Manchmal denke ich auch über Wochen über Dinge nach, statt sie einfach zu klären. Und manchmal wirkt sich Unordnung um mich herum auch auf meinen Kopf aus. Dann habe ich (noch mehr) Unordnung im Kopf, als sonst. Damit ihr euch das vorstellen könnt, reden wir über ein praktisches Beispiel und damit über DEN STAPEL. Der hat mich die letzten Wochen täglich begleitet und mir spätestens am Abend ein paar negative Gedanken beschert. Der Stapel hat mich tatsächlich belastet - und ich habe trotzdem nichts dagegen getan. Im Gegenteil. Ich habe ihn durch mein Nichtstun noch größer werden lassen ...
Bevor ihr euch jetzt aber mehr darunter vorstellt, als es am Ende ist... verrate ich euch, dass es sich beim "Stapel" um einen Stapel Pullover handelt, der wochen- oder um ehrlich zu sein monatelang auf der Kommode im Schlafzimmer lag und den ich jeden Abend beim Schlafengehen und jeden Morgen beim Aufwachen angeschaut habe. Manchmal auch zwischendurch. Und immer hat er mich daran erinnert, dass ich mein Leben nicht im Griff habe 🤣 Zumindest was die Menge an Kleidungsstücken im Verhältnis zur Menge an Schränken und Kommoden angeht. Und vielleicht auch, was die Menge an Kleidung insgesamt angeht...
Weshalb ich seit Monaten versuche, auszumisten, zu sortieren, ein System in das Chaos zu bringen. Immer mal wieder, aber immer ohne konkreten Erfolg. Ich habe schon diverse Kleidung verschenkt, zum Container gebracht und sortiert. Trotzdem hat es nicht gereicht, um "den Stapel" endlich verschwinden zu lassen. Was mich zu der Frage führt, was schief gelaufen ist. Gestern habe ich meiner Freundin von dieser Misere erzählt und ihr sogar ein Foto vom Stapel geschickt (das ich Tage zuvor gemacht hatte, um mich selbst zu ärgern)...
Und wisst ihr, was sie dazu sagte: "Ich habe gerne Ordnung um mich herum, weil ich dann auch Ordnung in meinem Kopf und in meinem Leben habe." Klang sehr sinnvoll und hat mich zu der Frage geführt, ob ich den Stapel absichtlich nicht weggeräumt habe, weil ich lieber Unordnung habe oder... weil ich ihn mittlerweile zu groß habe werden lassen und kapituliert hatte. Eine Antwort habe ich nicht gefunden. Aber ich habe mir noch während des Telefonates ganz fest vorgenommen, den Stapel endlich zu beseitigen...
Und bevor wir zum Ergebnis kommen, erzähle ich euch noch, dass mein Mittwoch zwar anders, aber trotzdem schön war. Was definitiv daran lag, dass ich ihn mit lieben Menschen verbracht habe. Und vielleicht auch daran, dass wir ein leckeres Mittagessen und gute Gesprächethemen hatten 😉 Dann wollte ich noch schnell einkaufen gehen, habe den Plan aber ganz schnell wieder verworfen. Denn offensichtlich hatten mindestens 1000 Leute exakt dieselbe Idee. Was zu einem Chaos auf dem Parkplatz und einem Fluchtreflex bei mir geführt hat.
Dann habe ich das besagte Telefonat mit meiner Freundin geführt und wir haben nicht nur über den Stapel gesprochen. Sondern auch über die Macht der Gedanken allgemein. Und darüber, dass wir es in der Hand haben, welche Gedanken wir zulassen und was wir "säen". Ein schöner Gedanke finde ich. Weil er bedeutet, dass uns keine Grenzen gesetzt sind:
“Wir können uns alle neu erfinden. Wenn wir merken, dass wir nicht glücklich sind, geben wir uns eine zweite Chance.” – Luciano De Crescenzo
Ich habe meinem Stapel gestern eine zweite Chance gegeben: im Kleiderschrank. Wo er jetzt friedlich weiterleben kann und mir seinen Anblick zukünftig ersparen wird. Und ob ihr es glaubt oder nicht, das macht mich glücklich 🤣 Hat allerdings auch zu einer Erkenntnis geführt : "NUR in deinem Kopf" ist vielleicht nicht ganz richtig. Denn was im Kopf ist, kann ganz schön viel sein. Viel verhindern und viel bewegen. "Kopfsachen" sind also nicht zu unterschätzen...
Und jetzt liebe Leserinnen und liebe Leser muss ich langsam mal Gas geben. Mein Garten und ich bekommen nämlich Besuch. Auf den ich mich sehr freue. 🩷 Euch wünsche ich einen schönen Tag und allen Vätern alles Liebe zum Vatertag 🫶
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