"Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge." - Wilhelm Busch.
Heute möchte ich eure Aufmerksamkeit auf kleine schwarze Dinge äh Tiere lenken, die das meiner Meinung nach wirklich verdient haben. Weil sie nicht nur hübsch aussehen, sondern auch toll sind. Und heute haben sie ihren bundesweiten Ehrentag. Seit 2022 feiern wir am 3. Juni in Deutschland den Tag der Amsel. Grund genug, euch endlich eine tolle Amselgeschichte zu erzählen. Und aus gegebenem Anlass auch gleich noch eine Taubengeschichte dazu 😉
Beide Geschichten hätte ich nie erzählen können, wenn ich kein Auge für die kleine Dinge hätte und ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte. 😉 Zum Glück bin aber eine leicht verrückte Kleingärtnerin mit dem gewissen Hang zu besonderen Verhaltensmustern. Das würde meine Gartennachbarin von gegenüber wohl spätestens seit Sonntag so unterschreiben. Da hatte sie mich nämlich dabei beobachtet, wie ich Olga "Guten Morgen" sagte und ihr dabei eine Kusshand zuwarf (meine Nachbarin allerdings erst danach zur Kenntnis nahm) 🤣🙈
Aber wie war das? "Und ist der Ruf erst ruiniert... lebt sich's gänzlich ungeniert". Genau nach diesem Motto habe ich mich gestern dann auch meinem neuen Nachbarn zwei Gärten weiter vorgestellt... der ist vor ein paar Tagen erst eingezogen. Und zwar genau in den Garten, in dem Olga ihr Nest in einen Baum gebaut hat. Und wo mittlerweile vermutlich süße Miniolgas und -olegs im Nest hocken 🥰 Das wusste der Nachbar natürlich nicht und er war auch sichtlich damit beschäftigt, das Chaos zu beseitigen, das in seinem Garten herrschte.
Ich hingegen konnte über Tage beobachten, wie das Chaos immer weniger wurde und der Garten langsam wieder zum Vorschein kam. Und gestern dann... hörte ich eine Motorsäge und sah, wie sich mein Nachbar Olgas Baum näherte... nur ein paar Sekunden, nachdem Olga in ihm verschwunden war... ich bekam spontan Panik und beschloss, Olga und ihre Nachkommen zu retten 🙈🤣
Ich bin also rüber gelaufen und habe panisch an seinem Gartentor gestikuliert, bis er mich gesehen hat... dann hat er die Säge ausgemacht und kam neugierug zum Tor. Weil mir kein sinnvollerer Einstieg einfiel und es den wohl auch nicht gegeben hätte, beschloss ich, mit der Tür ins Haus zu fallen. Und so sagte ich ohne Umschweife, dass in dem Baum, dem er sich gerade mit der Säge genähert hatte, eine Taube ein Nest hat und dass er bitte aufpassen solle.
Das Gesicht war definitiv unbezahlbar - vor allem, als ich noch hinzufügte, dass die Taube Olga heißt und schon seit 4 Jahren bei mir wohnt 🤣 Dann streckte ich ihm der Vollständigkeit halber die Hand hin und stellte mich vor. Er lächelte und versicherte mir, dass er aufpassen würde. Und ich rechne es ihm hoch an, dass er es sich nicht im Geringsten hat anmerken lassen, falls er mich für komplett durchgeknallt hält. Natürlich hoffe ich sehr, dass er auf Olga und ihre Babys aufpassen wird. Und vielleicht... lerne ich sie ja bald mal kennen 🥰
Aber ich hatte euch ja noch eine Amselgeschichte versprochen. Und die sollt ihr auch bekommen. Gleich, nachdem ich euch ein bisschen was über die Amseln oder "Schwarzdrosseln" im Allgemeinen erzählt habe:
- Amseln sind Singvögel und leben weitestgehend Monogramm
- Das Amselnest ist ein gemütliches Geflecht aus Zweigen, Blättern, Gras, Moos und Federn. Matsch fungiert als Zement, um die Konstruktion zusammenzuhalten.
- Der Nestbau kann durchaus eine Woche beanspruchen und das Weibchen übernimmt diese Aufgabe.
- Beliebte Nistplätze sind Sträucher, Hecken und Bäume. Die Nester hängen relativ niedrig, wodurch Amseln oftmals Katzen zum Opfer fallen.
- Die Amsel brütet zwei bis drei Mal pro Jahr: Das erste Mal im März und noch ein weiteres Mal, sobald die Jungen aus dem ersten Nest selbstständig sind.
- Ein Nest besteht aus drei bis sechs türkisfarbenen Eiern mit rostbraunen Flecken. Nach zwei Wochen schlüpfen die Küken aus den Eiern. Die Eltern füttern ihre nackten und blinden Küken noch ungefähr zwei bis drei Wochen, bevor sie ausfliegen. Auch danach bleiben die Jungen in der Nähe und bekommen ab und zu noch etwas zu fressen.
- In Europa gibt es Schätzungen zufolge zwischen 38 und 55 Millionen Amselpärchen.
- Nur das Weibchen brütet. Sobald die Eier jedoch ausgebrütet sind, hilft das Männchen beim Füttern der Küken.
Nachdem ihr das jetzt alles wisst, freut ihr euch vielleicht ähnlich doll, wie ich, als ich meine Entdeckung gemacht habe. In "meiner" Tiefgarage im Büro hat ein Amselpärchen ein Nest gebaut und gerade ist zum zweiten Mal der Nachwuchs geschlüpft 🥰 Das erste Mal hatte ich leider verpasst, dieses Mal habe ich zuerst die Mama brüten und gestern den Papa füttern sehen. Jetzt hoffe ich sehr darauf, die Babys kennenzulernen. Bitte drückt mir die Daumen 💚
Mehr habe ich heute nicht zu sagen und wünsche euch deshalb einen schönen Dienstag. Bis morgen 🌸
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