Habt ihr schonmal einen Moment erlebt, der euch eskalieren ließ, zum Weinen brachte oder zum Verzweifeln, obwohl - sachlich betrachtet - eigentlich gar nichts entsprechend Schlimmes passiert ist? Nun, dann seid ihr vermutlich dem berühmten "letzten Tropfen" begegnet, der euer persönliches "Fass zum Überlaufen gebracht" hat...
Diese Redewendung wird - laut Wikipedia- meistens verwendet, um den Moment zu beschreiben, in dem eine Situation, die bereits angespannt oder kritisch ist, durch ein (kleines) zusätzliches Ereignis zum Kippen gebracht wird. Es ist ein Bild dafür, dass die Kapazität für Toleranz oder die persönliche Belastungsgrenze überschritten wurde.
Und was heißt das konkret? Nun, dass wir vor diesem letzten Tropfen bereits fleißig gesammelt haben. Und dass wir beim Sammeln vergessen haben, auch mal etwas davon wieder loszuwerden... oder uns einfach zu viel auf einmal zugemutet wird. Wie auch immer: wenn wir zu viel (er)tragen müssen, dann reichen Kleinigkeiten, um uns an unsere Grenze zu bringen - und darüber hinaus. Dann gibt es diesen einen Moment, der unser Fass zum Überlaufen bringt.
Und dann fragen wir uns vielleicht, was mit uns los ist ... verstehen nicht, warum uns eine Kleinigkeit so aus der Haut fahren oder verzweifeln lässt....zweifeln an uns, verlieren den Mut. Vielleicht ... ist spätestens dann der Moment gekommen, zur Schöpfkelle zu greifen und ein bisschen Ballast loszuwerden. Und vielleicht... können wir dabei Unterstützung bekommen.
Denn neben den Momenten, die unser Fass zum Überlaufen bringen, gibt es ebenso Momente, Menschen, Begegnungen, Erlebnisse, die wie eine Art Schöpflöffel sind. Sie können viele, viele Tropfen aus unserem Fass herausholen und dafür sorgen, dass alles nicht mehr ganz so schwer ist. Dann können wir wieder die Leichtigkeit spüren und neue Kraft sammeln.
Wie ich auf das Thema komme? Nun, darüber habe ich mich gestern mit meiner Freundin unterhalten, der das Leben seit Jahren immer mal wieder eine volle Ladung Tropfen schickt... und die meiner Meinung nach eine Meisterin darin ist, sie anzunehmen, zu tragen, loszuwerden und... währenddessen noch anderen Menschen dabei hilft, deren Tropfen aus dem Fass zu schöpfen.
Doch auch der tapfersten "Schöpferin" kann mal die Puste ausgehen. Vor allem dann, wenn es keine Zeit zum Durchatmen gibt und immer wieder neues Wasser kommt. Und dann... braucht es vielleicht jemanden, der einen daran erinnert, was man schon alles geschafft hat... jemanden, der an einen glaubt, wenn man das gerade selbst nicht schafft. Das ist vermutlich die Definition von Freundschaft ❤️
Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich innerhalb und außerhalb meiner Familie Menschen habe, die ich als echte Freunde bezeichnen darf. Menschen, die für mich da sind und für die ich da sein darf. Denn das sind die besten Voraussetzungen dafür, ein Fass vorm Überlaufen zu bewahren. Oder... um aufzuwischen, wenn es mal nicht geklappt hat 😉
Und damit kommen wir zu meinem Montag, zu dem es nicht viel zu erzählen. Ich habe den ersten Arbeitstag erfolgreich gemeistert, war zum Abschluss im Garten und habe viel telefoniert... und jetzt... gibt's Kaffee und dann schauen wir mal, was der Dienstag bringt. Ich wünsche euch einen schönen Tag und immer jemanden, der mit der Schöpfkelle bereit steht 🫶
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