Mein Kommunikationstipp Nummer 1

Veröffentlicht am 5. März 2024 um 06:03

"Die meisten Probleme würden verschwinden, wenn wir mehr miteinander, statt übereinander reden würden." Ein Zitat von Isaac Ötztürk, das ich sehr passend und vor allem treffend finde. Und es passt aus verschiedenen Gründen auch gut zu meinem Montag. Zwei der Gründe möchte ich euch gerne näher erläutern. Als positiv denkender Mensch fange ich mit einem sehr positiven Grund an: Miteinander zu reden kann glücklich machen. Und zwar alle Beteiligten. Gestern habe ich zum Start in den Montag eine sehr liebe Nachricht einer Kollegin bekommen - zusammen mit dem Foto, das ihr oben seht. Und ich möchte die Nachricht mit euch teilen, damit ihr den positiven Effekt der direkten Kommunikation (man könnte es hier auch Feedback nennen) nachvollziehen könnt. 

Stellt euch dazu bitte vor, ihr hättet ein Buch geschrieben. Ein Buch, in das ihr euer Herzblut, eure Gedanken und einen Teil von euch selbst gepackt habt. Weil ihr den Menschen damit etwas geben wollt. Etwas, das ihr selbst erleben durftet und das euch glücklich gemacht hat. Etwas, von dem ihr überzeugt seid und das ihr mit anderen Menschen teilen wollt. Und dann stellt euch bitte vor, dass ihr sehr müde seid und irgendwie nicht so richtig motiviert. Und es ist Montag...ihr hattet schon einen Termin, der nächste steht an und ihr schaut kurz aufs Handy. Und dann seht ihr eine Nachricht von einer lieben Kollegin, die gerade krank ist...und ihr lest das:

"Guten Morgen liebe Kerstin 🧡🪻🌻🐞ich habe das Buch bereits fertig gelesen und ich fand es, genau wie das erste Buch, sehr einfühlsam und realistisch. Du sprichst darin Dinge an, die genauso sind wie sie sind!!! Ich sehe die Natur bei meinen kleinen, täglichen Spaziergängen nun etwas bewusster....und was soll ich sagen....es ist einfach schön🫶.Ausserdem habe ich mir ganz fest vorgenommen, die Gewittermenschen in meinem Leben zu ignorieren 😌. Liebe Kerstin...vielen Dank nochmal für dieses wunderbare Buch, ich wünsche Dir heute einige schöne Momente die das Leben "lebenswert " machen 🫠. 🫶liche Grüße... "

Vielleicht braucht es hier gar keine weiteren Worte. Und vielleicht ist das auch ein sehr spezielles Beispiel. Aber das System wird wohl klar. Wenn Dir etwas gefällt, sag es. Wenn Du jemanden gut findest, sag es ihm. Es wird ihn freuen, bestärken und idealerweise motivieren weiterzumachen. Und vielleicht sogar, noch besser zu werden. Komplimente sind toll, wenn sie authentisch sind und von Herzen kommen. Noch toller ist es meiner Meinung nach aber, immer ehrlich zu sein. Und möglichst direkt.

Und deshalb finde es fast noch wichtiger, die Dinge anzusprechen, die uns stören. Zu sagen, wenn uns etwas nicht gefällt. Und idealerweise auch, warum das so ist und was wir uns stattdessen gewünscht hätten. Natürlich konstruktiv und fair. Idealerweise vorwurfsfrei und wertschätzend. Weil die Botschaft sonst nicht durchkommt und das Gegenüber auf stur schalten wird. Was ein normaler Reflex darauf ist, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Und das führt dann zu Streit,  Konflikten und einem negativen Gefühl. Und was machen wir dann daraus? Meiner Meinung nach das Falsche. Denn wir gehen es falsch an. 

Wir reden zwar über Dinge, die uns nicht gefallen haben, über die wir uns geärgert haben, die wir doof finden. Sogar durchschnittlich 8 Mal häufiger, als über Dinge, die wir gut finden. Allerdings... meistens nicht mit dem Betroffenen selbst. Sondern mit anderen Menschen. Unbeteiligten Menschen, die bereits in dem Moment, in dem wir "Stell Dir mal vor, was mir passiert ist..." sagen nicht mehr unparteiisch sind. Wir reden übereinander. Nicht miteinander. Und das hilft nicht nur niemandem...das schadet sogar. Und zwar auch allen Beteiligten. Warum? Weil der Betroffene vermutlich nicht einmal weiß, dass er vermeintlich etwas falsch gemacht hat und folglich auch nichts ändern wird. Und weil der Dritte ab sofort nicht mehr neutral ist und eine gewisse Vorverurteilung stattfindet, denn der Betroffene kann sich nicht äußern. Ein echtes Schneeballsystem also. Und damit nicht fair. 

Das Ärgerlichste ist aber, dass es überhaupt nichts ändert, wenn wir unseren Unmut dort loswerden,  wo er nicht verursacht wurde.Meiner Meinung nach ist das verschwendete Energie, die zusätzlich  negative Energie verursacht. Und es würde sehr viel Unmut, Misstrauen und Ärger vermeiden, wenn wir direkt kommunizieren würden. Miteinander - nicht übereinander und damit letztlich GEGENEINANDER.

Und wenn wir nicht den Mut aufbringen können, miteinander zu reden...dann sollten wir wenigstens so fair sein, nicht übereinander zu reden. Oder, um es in einem weiteren Zitat zusammenzufassen: "Wir sollten hinter deren Rücken nichts über eine Person sagen, das wir ihr nicht bereits ins Gesicht gesagt haben."

So, das war mein Wort zum Montag, an dem sonst nichts Erwähnenswertes passiert ist. Und jetzt bin ich gespannt auf den Dienstag. Genießt ihn und lasst euch nicht ärgern. Bis morgen 💚

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