Laaaangweilig...

Veröffentlicht am 4. November 2025 um 07:05

„Die Fähigkeit, still zu sitzen und nichts zu tun, ist eine Superpower.“ — Naval Ravikant

Guten Morgen liebe Leserinnen und liebe Leser 🩷 Das heutige Zitat kann ich mal wieder bestätigen und verrate euch gleichzeitig ein Geheimnis: ich besitze diese Superpower nicht. Ganz im Gegenteil... ich scheitere bereits nach wenigen Sekunden. Weshalb es nicht allzu häufig vorkommt, dass ich still sitze und nichts tue (Vögelchen und das Wetter beobachten zählt übrigens nicht zum Nichtstun)...

Dieser Umstand kommt während drei von vier Jahreszeiten meinem Garten zugute. Oder... mein Garten kommt meiner nicht vorhandenen Superkraft zugute. Das kann man sehen, wie man will. Es bleibt aber festzuhalten, dass es sich hierbei um eine klassische Win-Win-Situation handelt. 

Leider leider gibt es aber auch eine Jahreszeit, wo das anders ist. Ein paar Monate im Jahr, in denen es im Garten kaum noch etwas zu tun gibt... nichts mit Buddeln, Säen, Ernten... wenn der Winter kommt, fehlt es im Garten an sinnvoller Beschäftigung... und in Kombination mit dunkel, kalt, bäh... macht sich bei mir zuweilen ein Geisteszustand breit, unter dem ich selten leide, dafür aber umso mehr... ich habe... Achtung es folgt ein unangenehmes Wort... LANGEWEILE. 

Was laut Google "ein Gefühl der Eintönigkeit infolge fehlender Anregung oder Beschäftigung" ist. Klingt böse und ist es meiner Meinung nach auch. Aber... natürlich ist das eine sehr einseitige Betrachtung. Deshalb habe ich mich gestern Abend (mangels spannender Alternative) mit der Frage beschäftigt, was Langeweile und Glück miteinander zu tun haben könnten. Und bevor ich euch meine Erkenntnisse schildere, habe ich eine Frage an euch: Wann war euch das letzte Mal so richtig langweilig? Also wirklich langweilig. Kein Handy, kein Podcast, kein Netflix im Hintergrund. Nur ihr, ein leerer Moment und das vage Gefühl, dass da „irgendwas fehlen könnte“.

Vermutlich ist euch eine Situation eingefallen. Und vielleicht fragt ihr euch genau wie ich, wie es möglich ist, dass uns in der heutigen Zeit überhaupt langweilig sein kann? Wir leben im Zeitalter der unbegrenzten Möglichkeiten, haben unzählige Medien zur Verfügung, Strom, Internet... und trotzdem kommt da manchmal dieses Gefühl... eine innere Leere.  Zufall? Wahrscheinlich nicht. 

Ich glaube nämlich, dass Langeweile so etwas ist, wie der nervige Freund, der immer die Wahrheit sagt...  Sie taucht auf, wenn etwas nicht passt und konfrontiert uns. Vlelleicht stellt sie auch unangenehme Fragen: Zu wenig Sinn? Zu wenig Herausforderung? Zu viel Routine? Sie nervt – aber sie hat recht. Denn Langeweile ist kein Feind. Sie ist ein Signal. Unser Hirn sagt damit: „Hey, hier geht mehr.“

Und wenn wir das Signal empfangen, liegt es an uns, in aller Ruhe zu überlegen, was wir daraus machen könnten. Nicht hektisch und schnell - sondern entspannt und in Ruhe. Denn Langeweile ist eine gute Gelegenheit, um durchzuatmen und zur Ruhe zu kommen. Um in uns hineinzuhören und unsere Gedanken schweifen zu lassen. Vielleicht passt hier das Bild einer Schneekugel. Die muss auch erstmal zur Ruhe kommen, damit man alles erkennen kann. Und ich könnte mir vorstellen, dass das Zitat genau das meinte: die Superkraft, Ruhe und Stille zuzulassen, sich mit sich selbst zu beschäftigen, Wünsche zu erkennen und...  danach zu handeln. 

Außerdem weiß man durch die Phasen der Langeweile die Zeiten ohne sie viel besser zu schätzen 😉 Mein Fazit lautet also erstaunlicherweise : Glück braucht Leerlauf. 

Und deshalb habe ich beschlossen, mich mit der Langeweile zu arrangieren - in Maßen statt Massen ist das wohl absolut sinnvoll. Und wenn mir allzu langweilig wird, streiche ich halt den Boden, schreibe ein Buch oder veranstalte einen Garten-Weihnachtsmarkt, den man bis ins Weltall sehen kann 😉

Habt einen schönen Tag und genießt eure Superpower - egal welche es ist 🩷

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